Review< Zurück 21.01.2010

Salami Aleikum

Von Max Werschitz

Sag nein zu Strache und Fekter, sag ja zur Völkerverständigung: Ein kurzer Blick auf die jüngste deutsche culture clash Komödie für die wir Österreicher sogar unseren Kabarettstar Michael Niaravani an die Lieblingsnachbarn verborgt haben.

In Ali Samadi Hadis (Buch & Regie) liebevoll-bissiger Komödie bekommt der culture clash eine neue Facette: aus Orient vs Okzident wird Orient vs Ossis.

Aufgrund einer Autopanne auf dem Weg zum Schafekauf in Polen verschlägt es den zartbesaiteten Mohsen Taheri (Navid Akhavan), Sohn eines überaus traditionsbewußten iranischstämmigen Fleischers in Köln, in das desolate ostdeutsche Kaff Oberniederwalde. Dort verknallt er sich prompt in das ehemalige DDR-Kugelstoßwunder Ana Bergheim (Anna Böger). Die anfängliche Feindseligkeit der Bewohner, vor allem seitens Anas Vater (Wolfgang Stumph), ändert sich schlagartig als eine Verkettung von Mohsens liebestrunkenen Notlügen die Dorfgemeinschaft glauben lässt sein Vater (Michael Niaravani) sei ein finanzkräftiger Textilmagnat der die hiesige Hemdenfabrik kaufen und damit nicht nur sie, sondern auch ganz Oberniederwalde wieder in Schwung bringen will. Bis die Wahrheit ans Licht kommt haben sich die Taheris und Bergheims quasi erfolgreich verbrüdert und schließlich müssen sogar die stolzen Väter einsehen dass sie über den Rand ihres vorurteilgefüllten Tellers blicken müssen.

Salami Aleikum ist eine gelungene Mischung aus romantischer Komödie zum Wohlfühlen und satirischer Völkerverständigungslehrstunde zum Nachdenken, abgerundet durch fantasievoll animierte Musicaleinlagen und Märchenelemente (Die fabelhafte Welt der Amélie lässt grüßen).

Trailer

Auf einen Blick

  • Jahr: 2009
  • Länge: 99 min
  • Regie: Ali Samadi Ahadi
  • Drehbuch: Ali Samadi Ahadi, Arne Nolting
  • Darsteller: Navíd Akhavan, Anna Böger, Michael Niavarani, Wolfgang Stumph
  • Webseite

Fazit

Meine Wertung:

 

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